Satire darf alles

Anbei ein Artikel des "Platzwart".

Ein Schreiberling, welcher die Vorgänge auf dem Sportplatz mit spitzer Feder kommentiert.

 

 

Hallo, ich bin der Platzwart von Bischlämn. Hier ist ja so einiges los, oder auch nicht, je nachdem wie man es sieht.
Fussball hat man hier bis auf Ausnahmen schon länger nicht gesehn.

Schuld daran dürfte der Brand des Sportlerheims sein.
Kurz zurück zum Dorf.
Bischlämn, oder auch Bischleben, ist ein Ort südwestlich von Erfurt. Es gehört auch zu der Metropole, Erfurt, an der Gera.
Seinen Namen hat das Dorf wohl, weil hier mal ein Bischof gelebt haben soll.

"Bischofsleben"
Derzeit frage ich mich, ob hier wieder ein Bischof lebt.

Warum?
Weil hier anscheinend ein Protzbau, ganz in Tradition der Protzbischöfe entstehen soll.

Das zumindest glaubt man wenn man Zeitung liest.
Nach dem Brand des Sportlerheims zahlte die Versicherung 290.000€!
Ziehen wir mal 20.000 für den Abriss ab, bleiben noch 270.000€.
Und nun sagt man, dass Geld reicht nicht für die Errichtung eines Neubaus.
Ich sach euch ma eins. Die Sportler brauchen keine freistehende Badewanne mit goldenen Armaturen. Da reichen einfache Duschen. Kein Marmor, kein Granit. Ein paar Kacheln tun es auch!
Ein paar Wände, duschen, Toiletten, Vorbereitung einer Küche können nicht so teuer sein. Oder liegt es an den Studien, wo gerade eine die andere jagt?
Und dann noch das böse Hochwasser. Was hab ich mir die Socken nass gemacht. Nicht vom Hochwasser, sondern als ich gehört habe das die Bude hoch gelegt werden muss, denn da hab ich Tränen gelacht, und ich stand in ner Pfütze.
Das macht nun alles teurer!? Der Platz wo das Gebäude stand, war selbst beim Hochwasser 94 trocken wie die Wüste Gobi. Man kann ja sichergehen, und 2 Reihen Schalsteine setzen, Bodenplatte drauf und man hat etwa 50-60 cm gewonnen. Genau sagt euch das ein Maurer, ich zieh hier nur Linien.
Wenn dann das Hochwasser ins Gebäude kommt, heißt es für Bischleben gute Nacht!

Ich geh nun mal los, und zieh meine Linien. Soll ja bald wieder losgehen hier. Da fällt mir ein passendes Lied ein. "Willst du fleißige Handwerker sehn, musst du auf den Sportplatz gehn,..." Sind jetzt nicht die Handwerker, die vom Versicherungsgeld die Mauern neu hochziehen, sondern Fussballer und Stammgäste der Sportlerklause, die das Areal wieder nutzbar machen. Auch mit Spendengeldern. Da sacht auch der Platzwart nochmal DANKE.
Neue Kabinen sind endstanden, die Beleuchtung und Bewässerung funktioniert auch wieder. Die Klause besteht nun aus Bierwagen, Bratwurstrost, Zelt und Biergarten.
Das Sportlerheim aus Umkleidekabine und Duschcontainer und dem Bungalow mit Kabine, Dusche und einer Umkleidekabine für die Schiedsrichter.
Also fast alles beim alten.
Ach, wenn ich an den Bungalow denke, der steht schon 30 Jahre. Wenn der Neubau beginnt, soll er Opfer der Abrissbirne werden.
Aber, bis dahin bleibt er stehen. Beim derzeitigen Tempo, Gründen wir demnächst ein Planungskomitee zur Gestaltung der 50 Jahrfeier!
So Freunde ich muss erstmal Linien ziehen, geht ja bald wieder los. Und danach ne schöne kühle Hopfenbrause. Danach geht's heim. Kann ja sein, dass ich morgen um sechs das Tor öffnen muss, wenn die Bauarbeiten beginnen, und die Bagger anrollen!

In diesem Sinne, Tschüss, sagt euer Platzwart.